Mit den „Troerinnen“ großes Theater erlebt

Eine Inszenierung, die unter die Haut geht, und großartige schauspielerische Leistungen – das war die einhellige Meinung der Kl. 10b, die am Residenztheater München „Die Troerinnen“ besuchte. Denn dieses Drama des griechischen Dramatikers Euripides (480-406 v. Chr.) thematisiert eindrucksvoll das Elend, das den Besiegten nach einem Krieg bevorsteht: Es sind die Frauen von Troja (Zentralgestalt: Königin Hekuba), die nun in der zerstörten Stadt der Willkür der Sieger ausgeliefert sind.

Der Theaterbesuch vereinigte dabei exemplarisch Themen mehrerer Unterrichtsfächer, da die europäische Theatergeschichte immer wieder antike Stoffe aufgegriffen hat, um sie den neuen Zeitumständen anzupassen. So stammt die am Residenztheater gespielte Textfassung von dem französischen Schriftsteller Jean-Paul Sartre (1905-1980), der das Drama so modernisiert hat, dass es im Sinne eines existenziellen Nihilismus zu einer überzeitlichen Anti-Kriegsparabel wurde, in der auch die Sieger zu Verlierer werden.

Das intensive Spiel der weiblichen Akteure auf der Bühne – die Darstellung von Leid, Angst und Hoffnungslosigkeit – wird uns, zusammen mit den dramaturgischen Glanzpunkten, den bühnenfüllenden Videos im Hintergrund, noch lange in Erinnerung bleiben. 

Vor unserem Theaterabend konnten wir noch im Münchner Hofgarten die milde Abendsonne an einem schönen Maitag genießen.

 

A. Frehner

 

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