„Das Internet ist kein Poesiealbum!“

Kinder und Jugendliche wachsen mit digitalen Medien auf, benutzen sie selbstverständlich zu ihrer Unterhaltung, zum Spielen und um zu kommunizieren. Auch in der schulischen Ausbildung werden sie mehr und mehr eingesetzt, da sie eine Vielzahl von Vorteilen bieten. Allerdings birgt die Nutzung digitaler Medien auch Risiken und Gefahren. Über diese informierten in einer gut besuchten Informations- und Diskussionsveranstaltung der Kemptener Kinderarzt Dr. Michael Weiß und der Präventionsbeauftragte der Polizei, Marius Fromme, interessierte Eltern.

Dr. Weiß berichtete aus medizinischer Sicht und vor dem Hintergrund seiner Erfahrung über die gesundheitlichen Risiken intensiver Mediennutzung. Dabei stellte er heraus, wie wichtig es für Kinder und Jugendliche ist, dass ihr Konsum von digitalen Medien zeitlich begrenzt wird. Außerdem sollten Eltern ihre Kinder altersgerecht in die Medienwelten hinein begleiten, sich über das Ausmaß der Mediennutzung ihrer Kinder zu informieren und mit ihnen darüber im Gespräch zu bleiben.

Dies unterstrich auch Marius Fromme, der die rechtliche Sicht auf den Umgang mit digitalen Medien darstellte. Das beste Vorbild, so der Polizeibeamte, seien die Eltern selbst – sie könnten von ihren Kinder nichts erwarten, was sie selbst nicht zu tun bereit seien. Anschaulich informierte er über Cybermobbing, Gewalt- und Extremismusdarstellungen, denen Kinder und Jugendliche im Netz ausgesetzt sein können. „Das Internet ist kein Poesiealbum!“, warnte er seine Zuhörer/-innen. Darüber hinaus gab er konkrete Empfehlungen, wie Eltern Vereinbarungen zur Nutzung von digitalen Medien mit ihren Kindern schließen können.

Die vielen Fragen und Diskussionsbeiträge seitens der anwesenden Eltern und Lehrkräfte machten deutlich, welch wichtigen Stellenwert dieses Thema mittlerweile in der Erziehung einnimmt.

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