Zusammen ist man weniger allein

In Zeiten von Homeschooling fehlt vielen Schülern nicht nur das Lernen vor Ort sondern vor allem auch das Zwischenmenschliche. Schließlich ist Schule doch viel mehr als nur Unterricht: Offene Ganztagsschule, Theater, Chor, Schulfest und Vieles mehr. Da das alles zur Zeit nicht geht, bietet die Arbeitsgruppe „Soziale Schule“ des Carl-von-Linde-Gymnasiums in Kempten ein Programm unter dem Titel „Zusammen ist man weniger allein“ an. 

Zusammen ist man weniger allein – Was soll das sein? Eine Aktion, die zwar im Rahmen von Schule angeboten wird, aber kein gewöhnliches Homeschooling ist. Zusammen ist man weniger allein soll genau das bieten soll, was Online-Unterricht nur begrenzt kann: das soziale Miteinander, auch jahrgangsstufenübergreifend aufrechterhalten und fördern, Isolation durchbrechen und Ablenkung bieten.

 

Frau Unsinn, Herr Damke und Frau Diepolder leiten die drei Mal wöchentlich stattfindenden Treffen.

 

Herr Damke (Schulsozialpädagoge), Frau Diepolder (Schulpsychologin) und Frau Unsinn (Beratungslehrerin), die das Bratungsteam der Schule bilden, haben einen virtuellen Raum für Schülerinnen und Schüler geschaffen, indem drei Mal pro Woche für jeweils eine Stunde zusammen gelacht, geredet und beratschlagt wird.

Es werden Spiele wie „Stadt Land Fluss“, „Wer bin ich“ oder „Codenames“ gespielt. Kreativität ist natürlich bei all diesen Spielen gefragt, da sie schließlich doch nur virtuell ablaufen können.  Spaß macht es trotzdem. So kommt es auch vor, dass die Schüler noch eine Stunde nach offiziellem Ende von „Zusammen ist man weniger allein“ online zusammensitzen.

 

Kurz vor Ende des Spiels Codenames wird es spannend: das rote Team muss nur noch zwei Wörter erraten, während Team blau noch drei Treffen benötigt.

 

Herr Damke fordert die Schüler immer wieder durch freiwillige „Challenges“, bei denen sich die Schüler messen und vergleichen können, heraus. Beispielsweise motiviert er die jungen Leute, ihr Lieblingsessen einmal selbst zu kochen oder den größtmöglichen Schneemann zu bauen. Diese Herausforderungen dienen laut Damke dazu, zu wachsen, vielleicht um über sich hinaus zuwachsen und Abstand von seiner Komfortzone zu nehmen. Sie bringen Abwechslung in den durch den Lockdown manchmal tristen Alltag.

Außerdem haben die Schüler/innen bei „Zusammen ist man weniger allein“ die Möglichkeit, sich zu Themen oder Problemen auszutauschen, die sie in diesen Zeiten belasten und herausfordern. Sie können sich gegenseitig Tipps geben und gemeinsam nach Lösungen suchen. In diesem Kontext können auch Schwierigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Homeschooling stehen, offen besprochen werden und an die Schulleitung weiter kommuniziert werden.  Natürlich können nicht alle Ideen und Anregungen umgesetzt werden, wichtig ist jedoch das die Schüler in ihrer Partizipation entsprechend unterstützt werden und vor allem gehört werden. 

 

Auch online kann man Schüler anderen Jahrgangsstufen kennen lernen. Unter den Schülern gibt es tatsächlich Jemanden, der fast keine Süßigkeiten mag? Viel Freude hatten die Schüler dabei herauszufinden, wer welchen Satz geschrieben hat.

 

Die beteiligten Lehrkräfte freuen sich, dass die Projektidee so gut angenommen wird, unterschiedliche Altersgruppen zusammengebringt, sprich das soziale Miteinander fördert und Kinder ihren Blick auf die aktuelle Situation zum Ausdruck bringen können.  

Motiviert durch die Freude der teilnehmenden Schüler wird am Carl-von-Linde Gymnasium nächste Woche sogar ein virtuelles Schafkopfturnier ausgerichtet, bei dem Lehrer gegen Schüler antreten. Bei Zusammen ist man weniger allein wird kommenden Freitag Fasching gefeiert. Online ist oft mehr möglich als man denkt.

 

Was unsere Schüler über „Zusammen-ist-man-weniger-allen“ sagen

„Ich mag diese Stunde, weil man auch mal andere Leute trifft und zusammen mit ihnen was spielen kann.“ (Katharina, 7. Klasse)

„Ich finde die Treffen richtig gut, weil das gemeinsame Spielen einfach sehr viel Spaß macht.“ (Tobias, 6. Klasse)

„Es tut gut, miteinander zu reden und zu besprechen, was zur Zeit alles fehlt.“ (Mira, 6. Klasse)

„Wir machen tolle Spiele und lachen viel.“ (Madeleine, 5. Klasse)

„Ich mag das Angebot, weil man etwas zu tun hat und sich nicht immer mit seinen Geschwistern beschäftigen muss.“ (Charlotte, 7. Klasse)

„Es schafft Abwechslung im Alltag und man muss nicht alleine sein.“ (Elena, 7. Klasse)

„Ich finde es toll, da hierdurch weniger Langeweile aufkommt und außerdem macht es Spaß.“ (Levin, 6. Klasse)

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