Latein-Exkursion: Von „Rom 312“ bis an den LIMES

Zwei völlig unterschiedliche, doch in ihrer Art großartige „Anschauungsorte“ der Antike standen im Mittelpunkt der diesjährigen Latein-Exkursion der 9. Kl. (2. 12.): Das riesige Rom-Panorama des Berliner Künstlers Yadegar Asisi, das z. Z. in Pforzheim (Gasometer) präsentiert wird, war unser erstes Etappenziel. Es ist das weltgrößte 360-Grad-Panorama, welches das spätantike Rom auf über 3500 m2 abbildet – erlebbar von einer 15 m hohen Besucherplattform. So gigantisch und hinsichtlich der Dreidimensionalität perfekt ist das Rundbild, dass man – bei wechselnder Tages- und Nachtstimmung – glauben kann, man befinde sich mitten im Rom des Jahres 312 n. Chr. An den wunderbaren Details – Konstantin wird vom Senat auf den Stufen des Jupitertempels empfangen – und den großartigen Architekturkulissen der Stadt Rom konnten wir uns kaum sattsehen. 

Eine Führung durch die Begleitausstellung zu Konstantin d. Gr., der nach seinem Sieg an der Milvischen Brücke 312 n. Chr. das Zeitalter der Christenverfolgungen beendete, rundete unseren Besuch in Pforzheim ab.

 

Der Kastellort Welzheim am Limes, Roms Grenze in Germanien zwischen Rhein und Donau, war unser zweites Exkursionsziel. Denn seit der Limes 2005 zum Welterbe erklärt wurde, ist es schon ein Muss für jeden Lateinschüler, einmal den Limes zu besuchen. Außerdem ist der Obergermanisch-rätische Limes – 550 km lang, einstmals mit 120 Kastellorten und knapp 900 Wachtürmen gesichert - das größte archäologische Kulturdenkmal Europas. In Welzheim ist antike Geschichte besonders gut erlebbar, da hier auf dem Areal des Ostkastells ein Archäologischer Park samt rekonstruiertem Kastelltor angelegt wurde. Und so erzählte uns ein LIMES-CICERONE, der in die Rolle des Auxiliarsoldaten Quintus Cornelius Libertus geschlüpft war, vom harten, entbehrungsreichen Leben eines Wachsoldaten am Limes. Doch auch von den Annehmlichkeiten (Badekultur, Freizeitspiele, handwerkliches Können) wusste er anschaulich zu berichten, indem er uns Reproduktionen von Alltagsgegenständen (darunter kunstvoll hergestellte römische Schuhe) in die Hand gab und uns so das Leben im römischen Grenzland nahebrachte.

A. Frehner, Fachleiterin Latein

Zurück