Europatag

Am 02. Mai 2016 fand am Carl-von-Linde-Gymnasium ein Europatag zum Thema „Bringt uns die Flüchtlingskrise in Europa an den Rand der Belastbarkeit?“ statt, zu dem Vertreter der Parteien, sowie der örtlichen Flüchtlingsgruppen geladen waren. 

Zu dieser Veranstaltung, die durch den Bayerischen Kultusminister Dr. Spaenle initiiert wurde, durften wir an unserer Schule Herrn Schwarz von der CSU, Frau Skarpelis-Sperk von der SPD, Frau Groll von den Grünen und Herrn Ohnesorg als Leiter der Flüchtlingseinrichtung Kids24 in Kempten begrüßen. 

Unsere Gäste erklärten sich bereit mit den Schülerinnen und Schülern in Workshops verschiedene Themen, wie „Griechenland in der Krise“, die Lage der Flüchtlinge in Kempten oder wie die Flüchtlingskrise mit der AfD und Pegida zusammenhängt, zu diskutieren. Dabei  bekamen die Schülerinnen und Schüler viele Informationen über die Flüchtlingskrise, wie Kempten damit umgeht, aber auch wie Europa die Krise meistert.

Herr Schwarz berichtete in seinem Workshop beispielsweise über die aktuelle Problematik der Entstehung vieler rechtskonservativer Parteien in Europa und die Auswirkungen auf die Parteienlandschaft in Bayern, z.B. durch die AfD.
Frau Groll beschäftigte sich in ihrem Workshop intensiv mit der Frage, wie sich Europa durch die Flüchtlinge verändert. Dabei besprach Sie z.B. dass immer mehr Staaten ihre Grenzen schließen, dass Europa, v.a. Deutschland Waffen in Länder exportierte und damit die Probleme, die zu Flucht führen, eher noch verschärft. Herr Ohnesorg schildert den Schülerinnen und Schülern, wie es den jugendlichen unbegleiteten Flüchtlingen in Kempten geht, welche Probleme sie zum Beispiel haben, der Schulpflicht zu entsprechen, da viele in die Berufsschule gehen müssen, aber die deutsche Sprache nicht sprechen. 

Frau Skarpelis-Sperk beschäftigte sich in ihrem Workshop u.a. mit der Frage,  mit welchen Problemen Griechenland nicht nur im Moment zu kämpfen hat, sondern auch woher diese Probleme kommen und wieso die Flüchtlingskrise das Land noch weiter belastet. 

In der Podiumsdiskussion diskutierten alle Teilnehmer und das Publikum die Frage, ob uns in Europa die Flüchtlingskrise an den Rand der Belastbarkeit bringt. Dabei wurden zum Beispiel Themen besprochen, wie Integration und Förderung der Flüchtlinge zum gegenseitigen Nutzen oder auch das heikle Thema des Familiennachzugs.

Den Schülerinnen und Schülern wurde dabei bewusst, dass sich die Flüchtlinge durch gelungene Integration hier in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt leichter einbinden, aber auch nach ihrer Rückkehr gute Beziehungen zu Deutschland unterhalten können.

Im Laufe der Diskussion entwickelte sich eine lebhafte Debatte um Umdenkprozesse in der Gesellschaft in Bezug auf Flüchtlinge oder auch die Frage, inwieweit sich die Flüchtlinge an unsere Normen und Werte anpassen müssen.  In ihrer Abschlussfrage an das Publikum fasste Frau Groll die Veranstaltung sehr gut zusammen, indem sie klarstellte, dass Politik in Kempten, wie auch in Europa nur funktionieren kann, wenn alle Menschen sich nicht nur politisch interessieren, sondern sich auch in der Gesellschaft engagieren. Alle Teilnehmer an der Veranstaltung waren sich einig: Der erste (und hoffentlich nicht letzte) Europatag an unserer Schule war ein voller Erfolg. 

Markus  Schicketanz

 

Zurück