Eine wachsende Ausstellung zur Bibel

Die katholische Gruppe 5ab und die evangelische Gruppe 5abc beschäftigten sich intensiv mit dem Thema „Die Bibel“. Dabei entstanden in allen Unterrichtsstunden anschauliche Ergebnisse, die nach und nach Bestandteil einer wachsenden Ausstellung zur Bibel wurden. Der Religionsunterricht fand dabei größtenteils in Form von ökumenischer Projektarbeit in Kooperation mit dem Kunstunterricht statt.

Zunächst wurde das Thema „Die Bibel“ eingeführt, indem ihre „Rekorde“ bewundert wurden. So ist kein anderes Buch von so vielen Autoren verfasst, so oft gedruckt, verkauft und in so viele Sprachen übersetzt worden wie die Bibel. Danach wurde ihr Aufbau thematisiert. Das Ergebnis dieser Unterrichtsstunde war eine „lebensgroße“ Bibel in zwei Regalen, die alle 73 Bücher des (katholischen) Kanons in einer Art Bibliothek zeigt. Anschließend übten die Schüler den Umgang mit dem Buch ein (Angaben von Bibelstellen, Zurechtfinden in der Bibel). Dann beschäftigten sie sich im Rahmen des Projekts „Bibelwissenschaftler bei der Arbeit“ mit der Frage, ob denn heute noch dasselbe in der Bibel steht wie früher. Fazit dieser Stunde war, dass der Inhalt der Heiligen Schrift immer noch derselbe ist, doch der sprachliche Ausdruck immer wieder an den heutigen Sprachgebrauch angepasst wird. Da die Bibel das Buch ist, das den längsten Tradierungsprozess aufweist, ist ihre Entwicklung ein wichtiges Thema. Die Entstehungsgeschichte war geprägt von vielen Fortschreibungen. Anfangs wurden die Erfahrungen der Menschen mit Gott mündlich überliefert. Erst die Entwicklung der Schrift ermöglichte das Aufschreiben dieser Erzählungen. Auch das Neue Testament wurde zunächst nur mündlich tradiert und erst dann verschriftlicht. So sind Bücher über Jahrhunderte gewachsen und dann aus ursprünglich getrennten Teilen zusammengefügt worden.

Zeitgleich erstellten die Schüler im Kunstunterricht Abschriften von Bibeltexten in karolingischen Minuskeln nach Manier von Mönchen in einem „mittelalterlichen Skriptorium“. In diesem Rahmen wurden die Kinder auch über Schreibgeräte und -materialien bezüglich der verschiedenen Entstehungsstadien der Bibel informiert. Im Anschluss fertigten sie Tongefäße an, wie sie – Schriftrollen mit Bibeltexten enthaltend – in Qumran, am Toten Meer, gefunden wurden.

Den Abschluss der Sequenz bildete die Frage, ob die Bibel, die ja zum Teil bereits über 3000 Jahre alt ist, auch heute noch aktuell ist. Dabei kam es zur Erkenntnis, dass sie uns im Alltag ständig – wenn auch oft unbewusst – begegnet. So wurzeln viele Namen wie Paul oder Anna in der Bibel. Auch die 7-Tage-Woche sowie die Zeitrechnung vor und nach Christus verdanken wir ihr. Unser Jahreskreis ist durchzogen von kirchlichen Festen, die aus der Heiligen Schrift hergeleitet sind. Sogar Redewendungen entstammen der Bibel, die wir im heutigen Sprachgebrauch wie selbstverständlich verwenden. Und nicht zuletzt greifen die Bibeltexte Licht- und Schattenseiten menschlichen Lebens auf, die Menschen auch heute prägen. Die Bibel kann Hoffnung, Trost und Mut spenden und Antworten auf große Fragen der Menschheit geben - heute wie damals. Sie ist uralt, aber trotzdem immer noch aktuell.

Ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Schülerinnen und Schüler und vor allem an Dr. Stefan Dieter und Caroline Schweizer für die gute Zusammenarbeit!

StRefin Christine Mohr

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